Vor zwei Wochen war ich seit langem einmal wieder so richtig im Urlaub. Zwar waren es nur vier Tage und unser Reiseziel war auch nur vier Stunden von zu Hause entfernt, aber dennoch war es eine tolle Zeit voll neuer Erfahrungen. Natürlich haben mein Freund und ich das Reiseziel Füssen nicht nur deshalb ausgesucht, weil das Hotel uns gut gefallen hat – mich hat die Landschaft gereizt und vor allem das Schloss.
Als kleines Kind bin ich schon so oft bei langen Autofahrten an Schloss Neuschwanstein vorbeigefahren und habe es weit in der Ferne durch das Autofenster sehen können. Ein Schloss wie im Märchen. Für mich als bekennender Disneyfilm-Liebhaber also natürlich ein Muss! Das Reiseangebot beinhaltete sogar eine kostenlose Führung durch das Schloss…damit war die Entscheidung gefallen. Auf nach Füssen! 🙂
Dort angekommen haben wir den Abend gemütlich mit auspacken und entspannen verbracht, ein kleiner Stadtbummel hat mir schon richtig Lust auf’s Fotografieren gemacht! Doch der nächste Morgen verpasste dieser Lust einen ordentlichen Dämpfer…Regen und dichter Nebel…die wunderschöne Berglandschaft, die ich am Vortag so bewundert hatte, war überhaupt nicht mehr zu sehen. Die Kälte und der Schnee machten uns ebenfalls einen Strich durch die Rechnung, denn so waren viele Wanderwege überhaupt nicht freigegeben.
Aber man will die gemeinsame Zeit ja nutzen, also: Wanderschuhe an, Regenjacke eingepackt, Rucksack auf und los! Die Touristeninformation gab uns einen Tipp, wo wir trotz des miesen Wetters einen schönen Tag an der frischen Luft verbringen könnten.
Dank der Füssen-Card, mit der wir kostenlosen Zugriff auf alle kostenlose Verkehrsmittel hatten, waren wir kurze Zeit später auch schon angekommen – am Hopfensee.
Kälte und Nässe zum Trotz wurde natürlich sofort das Stativ aufgestellt, der Graufilter angeschraubt und die Kamera einsatzbereit gemacht. Ich hatte vor, ein paar der Aufgaben für die Mappe der Berufsschule zu machen und die Location die ich da vor mir hatte, wirkte wirklich perfekt dafür.
An dieser Stelle muss ich wieder einmal sagen, wie dankbar ich meinem Freund dafür bin, dass er mich als Fotografin “erträgt”. Während ich beim Fotografieren scheinbar alles ausblende, was um mich herum passiert und weder Kälte noch Wärme zu spüren scheine, so steht er immer tapfer daneben und wartet brav, bis ich mich ausgeknipst habe. Ein bisschen Quängeln ist zwar meistens irgendwann doch mit dabei, aber er lässt mir wirklich die Zeit die ich brauche, um am Ende des Ausflugs nicht das Gefühl zu haben, ich hätte mir ein tolles Motiv entgehen lassen.
Danke an dieser Stelle dafür! :*
– Hier möchte ich nun auch ein bisschen über meine Erfahrungen beim Fotografieren an sich reden. Die Motive, die ich in diesem Urlaub fotografiert habe waren die ersten Landschaftsaufnahmen, bei denen ich mich vorher wirklich mit dem Thema beschäftigt habe. Ich habe Texte gelesen und Tutorials geschaut um zu wissen, worauf ich beim Fotografieren zu achten habe. Für die Langzeitbelichtungen am Wasser habe ich mir vorher extra einen stufenlos verstellbaren Graufilter gekauft, der mir wirklich gute Dienste geleistet hat! Und im Nachhinein muss ich wirklich sagen, es hat sich gelohnt. Vor ein paar Jahren habe ich einfach alles fotografiert, was mir vor die Linse kam – und dafür habe ich eben so lange an allen Rädchen und Knöpfen meiner Kamera herumgefummelt, bis das Bild für mich halbwegs passabel aussah. Mittlerweile habe ich mein Wissen erweitern können, den Zusammenhang von Blende, Belichtung und ISO-Wert verstanden und auch darüber hinaus viel gelernt. Und ich freue mich riesig, dass ich mein neues Wissen direkt so erfolgreich anwenden konnte. Auch wenn ich definitiv noch viel zu lernen habe, so merke ich doch für mich selbst, dass ich mit meinen eigenen Bildern viel zufriedener bin und mich auch viel seltener über eine falsche Belichtung zu ärgern habe. Ich bin gespannt, inwiefern ich mich da in den nächsten Jahren noch verbessern kann und hoffe, dass ich immer weiter dazulernen werde –
Um nun wieder zu meinem kleinen “Reisetagebuch” zurückzukommen: den letzten Tag haben wir beide dann für den Besuch von Schloss Neuschwanstein verplant. Durch den starken Schneefall am Vortag war leider der Busverkehr hoch zum Schloss außer Betrieb und so mussten wir wohl oder übel zu Fuß den Berg hochwandern. (Hier nochmal ein ganz dickes Dankeschön fürs Kamerarucksack tragen!!! <3) Oben angekommen war ich wirklich überwältigt vom Anblick des Schlosses…und kurze Zeit später war ich leider etwas enttäuscht. Die Front des Schlosses, die ich von Bildern als besonders schön in Erinnerung hatte, war leider vollständich von einem Baugerüst samt Vorhängen bedeckt – kein wirklich schönes Motiv. Wärhend wir auf den Beginn unserer Führung warteten, entdeckten wir auf dem gegenüberliegenden Berghang eine kleine schmale Metallbrücke, von der aus man bestimmt einen tollen Blick auf das Schloss ohne störendes Baugerüst haben würde. Die Tatsache, dass Menschen über die Brücke liefen, ermutigte uns und so wollten wir nach der Führung ebenfalls zur Brücke aubfrechen.
Das stellte sich leider deutlich schwieriger dar als gedacht. Wegen Rutschgefahr gesperrte Wege und Warnschilder säumten den Weg zur Brücke, auf dem wir aber trotz aller Warnhinweise von einigen Touristen begleitet wurden. Und was soll ich sagen? Es hat sich mehr als nur gelohnt!!
Die Aussicht war überwältigend!! Die Brücke wirkte zwar nicht wirklich stabil, aber wie oben schon erwähnt…beim Fotografieren blende ich alles andere anscheinend komplett aus 😀
Zurück im Hotel habe ich mich riesig über die Ausbeute an Bildern gefreut und konnte es kaum erwarten, zu Hause meine Bilder bearbeiten zu können (denn im Urlaub habe ich mir selbst ein “Bearbeitungsverbot” gesetzt, damit mein Freund nicht noch mehr Fotografie im Urlaub zu ertragen hat 😛 )
Der Urlaub war nicht nur wirklich erholsam und entspannend, sondern auch eine tolle Erfahrung in Hinsicht auf meine Fotografie. Ich konnte zum ersten Mal geplant Landschaftsaufnahmen machen und bin sogar wirklich zufrieden mit den Ergebnissen. Ich freue mich schon auf den nächsten Urlaub und die nächsten Landschaften, die ich zusammen mit meiner Kamera entdecken kann