*Fotografie mit Herz und Seele*

Warum ich Fotografin geworden bin

12/09/2018


Hallo ihr Lieben.
Heute möchte ich euch erzählen, wie und vor allem warum ich mich dazu entschlossen habe, Fotografin zu werden.

Fotografieren hat mir schon immer riesigen Spaß gemacht. In meiner Kindheit mussten meine Eltern in jedem Urlaub schon ständig auf mich warten, weil ich mit der alten Digitalkamera meines Vaters umhergelaufen bin und alles mögliche fotografiert habe. Ich war wahrscheinlich auch eines der wenigen Kinder, das Spaß an langen Familienabenden mit Urlaubsfoto-Diashows hatte 😀
Meine erste eigene Digitalkamera habe ich dann 2010 meiner damals besten Freundin abgekauft. Eine Olympus FE-330 mit grandiosen 8 Megapixeln. Auch wenn die Bildqualität heute neben keinem Billigsmartphone bestehen könnte, damals war ich stolz wie zehn!

Von meinem Ersparnissen aus Kommunionsgeld und Flohmarkteinnahmen habe ich mir dann 2012 meine erste Spiegelreflexkamera gekauft. Die Sony Alpha 37 im Kit mit einem 18-55mm und einem 55-200mm. Mein Gott, hab ich mich super professionell gefühlt mit einem Objektiv, an dem man richtig drehen konnte zum Zoome.

Von da an habe ich meine Kamera überall mit hin geschleppt. Kein Park, keine Stadt, kein Zoo wurde besucht, ohne dass meine Kamera nicht mit eingepackt wurde. Ich fing an auszuprobieren, an den Tasten und verschiedenen Einstellungen herumzuspielen und wagte mich an die ersten Bildbearbeitungen heran (damals noch mit Programmen wie PhotoScape und Picasa). Ich fing an Shootingideen auszuarbeiten und ganze Skizzenbücher damit zu füllen und war voller Motivation. Nach dem Abitur habe ich mich dann dazu entschlossen, ein einjähriges Praktikum bei einem Fotografen zu absolvieren. Dieses wurde dann leider auf 4 Monate gekürzt, da dann die neue Regelung mit dem Mindestlohn für Praktikanten in Kraft trat 😉 Leider hat mir mein damaliger Chef während meiner Arbeitszeit mehr als nur einmal vermittelt, dass ich die Fotografie lieber sein lassen soll, da man in dem Gewerbe eh nichts mehr verdienen könne, mit Portraitfotografie schon gar nicht. “Der Markt ist tot und wer jetzt damit anfängt, wird nicht mehr von Portraitfotos leben können!”

Das war natürlich ein ziemlicher Dämpfer für meine Motivation. Dabei hatte mir die Arbeit im Studio richtig Spaß gemacht. Ich weiß noch wie ich damals dachte, dass es doch das Tollste überhaupt sein muss morgens aufzustehen, und den ganzen Tag an einem Auftrag zu arbeiten und dabei Musik hören zu können.
Ich wollte aber auch etwas schaffen in meinem Leben. Arbeiten, Geld verdienen, mir eine Zukunft aufbauen. “Wenn das nicht mit der Fotografie geht, dann nimmst du eben das Schreiben!”, dachte ich mir. Ja ich weiß, von einer brotlosen Kunst zur nächsten 😉 Das Schreiben war immer meine zweite große Leidenschaft. Ich habe schon früh angefangen Gedichte und Geschichten zu schreiben und hatte immer Spaß daran, meine Gedanken und Ideen im kreativen Schreiben auszudrücken. So kam ich an die Mannheimer Universität und habe begonnen Germanistik mit dem Beifach Philosophie zu studieren.

*Retrokamera*

Die Fotografie hat mich dabei dauerhaft begleitet. Nicht zuletzt dadurch, dass ich dem Unimagazin beigetreten bin und dort Fotos für das Titelblatt der aktuellen Ausgabe und einige Artikelfotos zu machen. Shootingideen wurden nach den Vorlesungen umgesetzt, Freundinnen fotografiert, Tier- und Naturfotos haben sich angesammelt und es gab immer mehr Fotos, auf die ich wirklich stolz war. So stolz, dass es mir nicht mehr gereicht hat, diese nur auf meinem heimischen Rechner zu haben. Ich wollte sie der Welt zeigen! So entstand mit meinen besten Freund (der sich bis heute großteils um meine Homepage kümmert) meine erste Website und ich gab dem Kind auch prompt einen Namen: Wonderland Photography

Ich wollte fantasievolle Fotos machen, Geschichten mit meinen Bildern erzählen und meine Zuschauer in Märchenwelten entführen. Schnell habe ich aber gemerkt, dass all diese Wünsche vor allem mit einem verbunden sind: mit Zeit. Viel Zeit. Zeit, die ich neben meinen Vorlesungen, Projekten und Klausuren aber definitiv nicht hatte. Und so stand ich bald vor meiner schwersten Entscheidung bisher: Studium oder Fotografie?

Und was soll ich euch erzählen? Es wurde die Fotografie. Ich schrieb meine ehemalige Kollegin aus meinem Praktikum an um sie nach ihrer Berufsschule zu fragen und habe mich kurz darauf für die einjährige Berufsfachschule für Fotografie an der Johannes-Gutenberg Schule in Heidelberg beworben. Als bereits einen Tag nach meinem Bewerbungsgespräch der Brief mit der Zusage in meinem Briefkasten lag, war ich der glücklichste Mensch der Welt! Fünf Tage die Woche etwas über Fotografie lernen und dabei nur mit Menschen zusammen zu sein, die meine Leidenschaft teilten. Ein Traum wurde wahr!

An der Schule habe ich dann auch ganz schnell gemerkt, dass ich noch eine Menge zu lernen hatte und zum ersten Mal, machte mir das Lernen auch wirklich richtig Spaß. Ich lernte den Zusammenhang zwischen Blende, ISO und Belichtungszeit nicht nur zu verstehen, sondern auch wirklich für mich und meine Ideen zu nutzen. Ich lernte, wie man die eigenen Konzepte realisieren kann, wie man das Licht für und nicht gegen sich arbeiten lässt und wie viel die richtige Perspektive bei einem Motiv verändern kann. Ich lernte so viel Neues, dass ich mich irgendwann bereit fühlte und im November 2016 mein eigenes Kleingewerbe als Fotografin anmeldete. Ich war so stolz und endlich wieder voller Motivation.

Seit diesem Moment hat sich so vieles getan. Aus Wonderland Photography wurde Gimaga Fotografie. Ich wollte mehr als nur märchenhafte Fantasyportraits mit jeder Menge Overlays…ich wollte meinen eigenen Stil und meine eigene Art der Fotografie. Und als die ersten Aufträge reinkamen und ich die ersten Fotoshootings hatte, die nicht frei nach meinen geplanten Konzepten verliefen, merkte ich, dass ich Menschen mit meinen Fotos nicht nur begeistern, sondern auch glücklich machen kann. Das war für mich der Moment, an dem es absolut keine Zweifel mehr für mich gab. Die Fotografie macht mich glücklich! Sie hat mir so vieles gegeben und gibt mir vor allem auch das Gefühl, dass ich anderen mit meinen Bildern etwas geben kann. Ich wollte schon immer etwas “erschaffen”. Etwas, dass es ohne mich nicht gäbe. Meine Fotos sind meine Art, die Welt um mich herum ein ganz kleines Bisschen zu verändern, meinen Teil zu ihr beizutragen. Völlig egal, ob es sich dabei um ein Kundenshooting, ein Naturfoto, oder eine freie Arbeit handelt, ich bin glücklich sobald ich meine Kamera in meinen Händen halte und die Welt durch meinen Sucher betrachte 🙂

Durch die Fotografie habe ich Freunde gefunden, meine beste Freundin kennengelernt, Menschen glücklich gemacht, mich und meine Ideen weiterentwickelt, Neues gelernt, Hürden genommen und Probleme bewältigt, meinen Stil immer weiter verändert und schließlich mich selbst gefunden!

Danke an alle, die mich auf meinem bisherigen Weg unterstützt haben <3 Danke an meine Freunde und Familie, die mich durch Kriesen geführt und aus Kreativ-Tiefs geholt haben. Danke an all die von euch, die bis hier unten durchgehalten und mitgelesen haben. Und danke an Claudi Moritz für diese wundervollen Fotos! Ohne euch alle wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin <3